Mit Maria Schäfer zur Schäferei - Entdeckungen im Westmünsterland
Eine Wochenendtour mit Übernachtung führte eine grße Gruppe des ADFC ins westliche Münsterland. Unter dem Motto "Steinfurt - die Sin(n)fonie des Münsterlandes" machten die Radlerinnen und Radler einige spannende Entdeckungen im Raum Steinfurt.
Man muss garnicht so weit fahren, um reizvolle und entdeckenswerte Orte aufzufinden, die einen Besuch lohnen. Schon ein Wochenende reicht aus, um vom Heimatort (in diesem Fall Sendenhorst) ohne weitere Anreise eine spannende Zweitagestour zu erleben, die bei allen Beteiligten sich noch lange nachklingen wird. “Steinfurt - die Sin(n)fonie des Münsterlandes”, so lautete das Thema der Tour, die von Maria Schäfer und Renate König aus dem Sendenhorster Ortsverband sorgfältig vorbereitet war.
Erwartungsvoll startete die 20köpfige Radtruppe des ADFC Sendenhorst am Samstagmorgen (6. Juli) bei idealem Radelwetter zu der 2-tägigen Tour nach Steinfurt. Zunächst führte die Radtour durch die Hohe Ward und über Hiltrup und Münster zum Haus Rüschhaus, in dem Annette von Droste Hülshoff 8 Jahre ihres Lebens verbrachte. Die „Bergetappe“ bis Altenberge (der Ort trägt seinen Namen nicht umsonst) wurde von der Gruppe bravourös gemeistert und mit einer Kaffeepause im Café Skulptura belohnt.
Schon am Nachmittag erreichte man dann das Posthotel Monegro in Borghorst, wo zunächst die Zimmer bezogen wurden. Schnell schwang man sich wieder auf die Räder, um dem Kreislehrgarten in Steinfurt einen Besuch abzustatten. Er wurde 1914 als Obst- und Gemüsegarten ins Leben gerufen und ist heute Ausbildungsbetrieb für Gärtner der Fachrichtung Obstanbau. Viele exotische Bäume und Sträucher sind hier vorhanden. Der Kreislehrgarten - Teil des "European Garden Heritage Network" - ist bei freiem Eintritt von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet und hat etwa 40.000 Besucher im Jahr - im Jahr 2025 werden es nun womöglich 40.020 sein.
Steinfurt hat aber noch viel mehr zu bieten, so dass sich nach dem Abendessen eine kleine Tour mit dem Rad anbot. Die historische Altstadt mit ihren kleinen Gassen, das imposante Wasserschloss und nicht zu vergessen die imposante Parkanlage "Bagno“, ein kulturelles Kleinod ganz besonderer Art. Bereits 1765 wurde durch Graf Karl zu Bentheim und Steinfurt der Grundstein für diese bedeutende Parkanlage gelegt und kurze Zeit später der älteste freistehende Konzertsaal Europas gebaut, der seit der Renovierung 1997 wieder für Konzerte genutzt wird. Dem Garten gab ein Badesalon (ital. „il bagno) seinen Namen. Die abendliche Rückfahrt durch die 125 ha große Parkanlage ließ den Tag eindrucksvoll ausklingen.
Auf dem Rückweg am Sonntag besuchte die Gruppe den Bispinghof in Nordwalde, ein „Dritter Ort“, ein Haus für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum. In der Nähe, auf einer über 400 Jahre alten, denkmalgeschützten Hofanlage befindet sich die Schäferei Reckfort. Unter dem Motto „Komme was da Wolle – für alle Fälle Felle“ erfuhren die Teilnehmer einiges über die Hofanlage und die Vermarktung von Schafen. Diese Eindrücke begleiteten die Radler für den Rest der Tour.
Über Münster und Wolbeck, wo noch eine Kaffeepause eingelegt wurde, erreichte man am späten Nachmittag Sendenhorst. Alle waren sich einig: schön war´s.